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Weiter geht’s im vielleichterABC …
Ob ich es dieses Jahr noch schaffe, alle 26 Buchstaben des Alphabets zu füllen? Dafür müsste ich jeden Monat mindestens zwei Buchstaben beschreiben. Dies ist der 9. Beitrag (hier geht’s zum A, Z, B, F, G, R, O und H), wäre jetzt erst April, dann läge ich noch im Plan, es ist aber schon fast Ende Mai, auch wenn das Wetter sich nicht danach anfühlt.
Ich weiß also nicht, ob alle Beiträge des vielleichterABC noch im Jahr 2021 erscheinen, aber das ist mir auch nicht mehr wichtig, denn …
es darf leicht sein.
Ab und zu muss ich mir mein Motto für 2021 nochmal vor Augen führen, damit es nicht in Vergessenheit gerät und ich nicht wieder in meinen alten „Höher-Schneller-Weiter-Trott“ zurückfalle.
Ich habe gestern Abend gekocht. Lachs mit Pellkartoffeln und grünen Bohnen. Letztere habe ich anbrennen lassen, weil ich zwischenzeitlich einen Anruf bekommen habe. So etwas ist mir gestern nicht zum ersten Mal passiert … Ich bin scheinbar nicht mehr multitaskingfähig …
Noch vor ein paar Monaten habe ich das prima hinbekommen … kochen, telefonieren, zwischendurch noch eben Vogelfutter nachfüllen, den Hund füttern und Pflanzen gießen. Da ist nichts angebrannt und nichts verkocht. Multitasking par excellence.
Multitasking heißt, viele Dinge auf einmal zu vermasseln.
erwin koch
Singletasking ist das genaue Gegenteil: Statt viel auf einmal zu erledigen, widme ich mich gezielt nur einer Aufgabe. In meinem Beispiel wäre das das Kochen gewesen. Heißt das jetzt, dass ich nicht mehr ans Telefon gehe? Sondern erst, wenn das Kochen (und das anschließende Essen) abgeschlossen ist, rufe ich den Anrufer zurück? Oder gehe ich kurz ans Telefon und verabrede mich für einen späteren Rückruf?
Bei einfachen Routine-Tätigkeiten kann Multitasking gut funktionieren. Vermutlich wären meine Bohnen nicht angebrannt, wenn ich nicht noch gleichzeitig beim Telefonieren die Kübelpflanzen auf der Terrasse gegossen und dabei die spielenden Eichhörnchen am Futterhaus entdeckt hätte und darüber dann mein Gemüse auf dem Herd vergaß. Sondern stattdessen mit dem Telefon am Ohr einfach am Herd stehengeblieben wäre.
Also nur noch bei passenden Aufgaben Multitasking oder in meiner derzeitigen Verfassung höchstens Duotasking, also beim Kochen telefonieren … ja, aber dabei unbedingt am Herd stehen bleiben und die Bohnen nicht anbrennen lassen.
Ich jage nie zwei Hasen auf einmal.
Otto von bismarck
Bei komplexen Aufgaben bin ich tatsächlich seit ungefähr einem Jahr zum Singletasking übergegangen. Wenn ich mich zu 100 % einer Aufgabe widme, ist meine Arbeit weniger fehleranfällig und ich benötige im Endeffekt weniger Zeit, als wenn ich immer von Aufgabe A nach B und C springe und wieder zurück.
Damit mir die Konzentration auf nur eine komplexe Tätigkeit gelingt, habe ich alle Benachrichtigungen auf dem Smartphone auf lautlos gestellt. Telefonisch bin ich nicht immer erreichbar. Stecke ich beispielsweise in der Unterrichtsvorbereitung oder unterrichte ich digital, gehe ich nicht ans Telefon und auch nicht an die Haustür, wenn es klingelt. Denn, würde ich diese Arbeiten nicht im Homeoffice, sondern außerhäusig ausführen, wäre ich auch nicht erreichbar.
Und manchmal fällt mir während des konzentrierten Arbeitens etwas ganz Wichtiges ein oder mir kommt eine gute Idee die ich auf gar keinen Fall vergessen möchte. Um nicht komplett aus meiner Arbeit herausgerissen zu werden, notiere ich mir diese Dinge in einem Notizheft, welches griffbereit an meinem Arbeitsplatz liegt. Ich notiere mir diese Dinge seit Anfang des Jahres nicht mehr im Smartphone, denn das führte nur all zu oft dazu, dass ich mich dann im Internet, im Mailprogramm oder in den sozialen Netzwerken verliere.
Liebe Katrin,
Ich bin bei dir. Darüber habe ich auch einen Beitrag geschrieben, ich nenne es Monotasking 😉
Deine Bohnen waren mein Spargel vor drei Wochen: Noch schnell die Blumen auf der Terrasse gießen und düngen ergibt: Matschspargel.
Deshalb halte ich es wie du, telefonieren geht, wenn es Plaudern ist. Ansonsten geht konzentrierter gefühlt schneller und man schafft im Single- oder Monotasking auch nicht viel weniger. Und deine Buchstaben sind immer interessant, nicht nur in 2021.
liebe Grüße
Nicole
Liebe Nicole,
schade um den Spargel. Monotasking … der Begriff gefällt mir. Ich hoffe ja, dass ich wenigstens teilweise ein Duotasking schaffe. 😉
Und das ABC wird bleiben … denn nicht nur 2021 darf es „vielleichter“ werden und bleiben.
Liebe Grüße
Katrin
Hallo Katrin,
das Argument, während eines außerhäusigen Arbeitens auch nicht erreichbar zu sein, ist richtig schlüssig und gut!
Ich persönlich kann Multitasking schon ganz lange nicht. Mir reicht eine Aufgabe zur Zeit absolut, da ich den Anspruch habe, alles mit ganzer Konzentration und Hingabe zu tun.
Bei mir wird dann auch das Klingeln an der Tür oder des Telefons ignoriert. Ich weiß nämlich auch, dass ich zu höflich und zu schüchtern bin, dem Gegenüber kurz und knapp zu sagen, dass es gerade ungünstig ist.
Meine Familie hat dafür nicht immer Verständnis. Aber ich hab dafür kein Verständnis, wenn ich merke, von anderen nur teilweise wahrgenommen zu werden, weil sie mehrere Kanäle offen haben.
Liebe Grüße
Heike
Liebe Heike,
vielen Dank für Deine lieben Worte. Zu höflich und zu schüchtern trifft es bei mir genau. Aber … und hier hat mein Schwindel tatsächlich etwas Gutes. Kaum zu glauben, denn als ich gar nichts konnte, als schon der Gang zum Badezimmer alle Kraft verbrauchte, habe ich gemerkt, dass es auch ohne mich geht. Die Welt ist nicht untergegangen, Freunde und Familie alle noch da. Ich wünsche mir, dass ich „das“ mitnehmen kann.
Liebe Grüße
Katrin